Der Beifuß
"Erinnere
Dich, Beifuß, was du verkündest, was du anordnest in
feierlicher Kundgebung, Du, das älteste aller
Kräuter, du
hast Macht gegen 3 und gegen 30, du hast Macht gegen Gift und
Ansteckung, du hast Macht über das Übel, das
über das
Land dahinfährt." (Neunkräutersegen)
Hans Schöpf, Volksmagie:
vom Beschwören, Heilen und Liebe zaubern, Graz; Wien;
Köln,
2001, S.63
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"Der
Beifuß ist eine wichtige Schamanenpflanze, weltweit. Er wird
vor
jeder Reise in die Anderswelt geräuchert ... Er ist also ein
wichtiger Verbündeter, wenn man in die Welt der Frau Holle
reisen
möchte."
Christian Rätsch,
„Hexenkraut": Die Pflanzen
der Frau Holle und der Percht. In: Frau Holle: Mythos, Märchen
und
Brauch in Thüringen, S. 262
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Zur Divination, d.h. zum
Hellsehen mithilfe der Göttin, wird folgende
Räuchermischung
empfohlen:
„1 Teelöffel
Fünffingerkraut (Agrimonia eupatoria L.);
3 Teelöffel Beifußkraut (Artemisia vulgaris);
4 Teelöffel Mastixharz;
1 Tropfen Patchouli-Öl;
1 Tropfen Sandelholzöl.
Zuerst werden die Kräuter zerkleinert und mit dem Mastix
zusammen
im Mörser zermalen; das Pulver wird mit den Ölen
verbunden.
In dem aufsteigenden Rauch kann verborgenes sichtbar werden,
können Botschaften aus der Geisterwelt empfangen und gedeutet
werden ... das Räuchern mit Beifuß geht sicherlich
auf
germanische und keltische Rituale zurück;
möglicherweise
wurde schon in der Steinzeit damit geräuchert."
Christian Rätsch, a.a.O, S. 263
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