Der Marstein (Hie- und Kripplöcher)
Bei diesem auf einer Anhöhe unweit der Hie-Löcher
einzeln stehenden Stein handelt es
sich möglicherweise um einen alten
Peilstein; mithilfe
dieser Landmarken wurde ein
frühgeschichtliches Kommunikationssystem betrieben, indem an
diesen Steinen Feuer entzündet wurden, die weithin leuchteten
und an besonderen Tagen besondere
Botschaften
überbrachten.
Diese Peilsteine oder Malsteine lagen fast immer auf alten
Kultplätzen:
"Die
Kommunikation galt insbesondere der Ankündigung der
großen,
heiligen Feste im Jahreszeitenkreis, die vom ganzen Volke gefeiert
wurden. Überreste davon finden wir noch heute in den
Bräuchen
von Höhenfeuern, wie z.B. das Osterfeuer und Maifeuer im
Frühling, das Sommersonnwendfeuer im Juni und das Martinsfeuer
im
November ... Doch in den frühesten sesshaften Kulturen hat man
wohl auch alle anderen Nachrichten auf dieselbe Art von
Tele-Kommuniktion übermittelt."
Heide Göttner-Abendroth,
Matriarchale Landschaftsmythologie, S. 13
|
Eine weitere Funktion dieser jungsteinzeitlichen
Steinsetzungen war die Beobachtung der Gestirne und die Messung ihres
Laufs im Jahresrhythmus. Sie befanden sich zumeist auf freistehenden,
nicht allzu hohen Hügeln und ließen den Blick im
Osten,
Süden und Westen weit schweifen. Heide
Göttner-Abendroth
bezeichnet sie als
Heilige
Hügel mit abgesenktem Horizont.
Heide Göttner-Abendroth, Matriarchale
Landschaftsmythologie, S. 23
Der Marstein
Foto: Susanne Jacob