Die Kalbe
Auf dem Weg vom Holle-Teich zur Kalbe bietet sich der schnelle Aufstieg
über den Eulenstieg an, der in einen breiten Wanderweg
mündet mit beeindruckendem Ausblick auf den Kalbe-See. Hier
oben sind die aus der Stinksteinwand aufsteigenden Schwefeldüfte
durch unterirdisch brennende Kohle ein
häufiger Wegbegleiter.
Blick auf den Kalbe-See
Foto: Gundula Lendt
"Über
dem
Frau
Holle-Teich erhebt sich die Kalbe,
eine Kuppe aus
mächtigen Basaltblöcken, von denen man weit ins Land
um den Fluss Werra blicken kann. Das Wort Kalbe hat nichts
mit Kälbern zu tun, sondern geht auf das allgemein
indoeuropäische Wort guelph/guolph
zurück, das Gebärmutter
und Tierjunges
bedeutet. Die Bezeichnung Gebärmutter ist
äußerst zutreffend, denn der Holle-Teich liegt in
den nördlichen Basaltabhang der Kalbe eingesenkt wie ein
tiefer Schoß. Außerdem gibt uns der Name eine
Bestätigung dafür, dass dieser Teich seit der
jungsteinzeitlichen matriarchalen Epoche als Gebärmutter und
Vulva der Göttin, eben als ihr Schoß betrachtet
wurde, aus dem sie die Ahnenseelen zu ihrer Wiedergeburt in die
Außenwelt entlässt."
Heide
Göttner-Abendroth, Matriarchale
Landschaftsmythologie, S. 65 / 66
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Blick von der Kalbe auf das Meißner-Umland
Foto: Gundula Lendt
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